Anforderungsmanagement

Entwickeln Sie Ihre Produkte, Lösungen und auch Ihr Geschäftsmodell methodisch, strategisch und fokussiert.

Das Anforderungsmanagement wird in der Zukunft fertigender Unternehmen weiter an Bedeutung gewinnen.

Wer Anforderungen effizient erfassen und ihren Lebenszyklus digital managen kann, schöpft neue Potenziale für die Produktentstehung aus.

Intelligentes Anforderungsmanagement ist ein Kernprozess für die erfolgreiche Ausrichtung Ihres Unternehmens am Markt und kann entscheidend zum Geschäftserfolg beitragen.

Warum ist Anforderungsmanagement wichtig?

Das Anforderungsmanagement leistet die „Übersetzung“ von Kundenwünschen und unternehmerischen Zielen in die Systematik der Produktentstehung. Der Prozess führt zusammen, ordnet, gewichtet. Aus einem Informationsgemenge wird eine logische Struktur mit Messbarkeit. 

Wer den Prozess gut beherrscht, navigiert die Organisation somit auf dem Pfad wettbewerbsfähiger Wertschöpfung und Kundenzufriedenheit. Ein erfolgreiches Anforderungsmanagement unterstützt Unternehmen dabei, bessere Produkte schneller und nachhaltiger herzustellen und früher auf den Markt zu bringen. 

Und auch die Zukunftsfähigkeit profitiert: Die Verknüpfung der internen Lösungskompetenz mit den externen Marktbedürfnissen macht das Anforderungsmanagement zu einem Hebel für Innovationen. Produkte, das Portfolio und das Geschäftsmodell werden weiterentwickelt oder ganz neu gedacht.

Alle fertigenden Unternehmen managen Anforderungen, aber nicht alle haben ein strukturiertes und digitales Anforderungsmanagement implementiert. Vor diesem Hintergrund lässt sich zweierlei beobachten: in manchen Betrieben gelten die Abläufe als nebensächliche Routine und der Einfluss des Anforderungsmanagements wird unterschätzt. Oder aber der Transformationsbedarf wird gesehen, Unternehmen befürchten jedoch komplexe Eingriffe und einen hohen Projektaufwand – und schrecken davor zurück.

Erfolgreiche Best-Practice-Beispiele belegen dagegen, dass eine solche Transformation sehr wohl für alle Unternehmensgrößen geeignet ist und welche bedeutenden Mehrwerte sich damit erzielen lassen. Die Pluspunkte kommen zum Tragen, unabhängig davon, in welchem Geschäftsmodell der Kundenauftrag erfüllt wird. Also ob zum Beispiel Komponenten und Module konfiguriert werden (Configure-to-order), das Produkt individuell für den Kunden herzustellen ist (Design-to-order) oder ein neues, wettbewerbsfähiges Konsumgüterprodukt (Of-the-shelf) entwickelt werden soll. Was zählt, sind die Durchgängigkeit im Anforderungsmanagement und die angewendeten Methoden. 

Im Anforderungsmanagement können Unternehmen sicherstellen, dass sie ihren Ansprüchen gerecht werden. Weil dieser Prozess durch die Systematik maßgeblich zur Qualität des Produktentstehungsprozesses beiträgt. Und weil sich hier für Ziele wie Nachhaltigkeit und Good Governance bereits auf Systemebene Entscheidungsregeln und Prüfkriterien verankern lassen. Und dies mess- und nachvollziehbar.

Was bewirkt Anforderungsmanagement?
  • Weichenstellungen für eine Produktentstehung im Sinne der Geschäftsstrategie
  • Katalysator für Produktivität, Effizienz und Flexibilität im gesamten Produktlebenszyklus 

Was bringt gutes Anforderungsmanagement Ihrem Unternehmen?

Wertschöpfung der Produktentstehung

Es realisiert optimales Potenzial für Produktivität und Effizienz im Produktentstehungsprozess.

Auf Innovation zusteuern

Es systematisiert das Entwickeln neuer Ideen und die Verbesserung bestehender Positionierung.

Starke Marktposition

Hohe Kundenzufriedenheit und -bindung sorgen auch langfristig für Geschäftserfolg.

Was gehört zum Anforderungsmanagement?

Prozessziel: Anforderungen erfassen, prüfen und validieren

Das Anforderungsmanagement zielt darauf ab, Kundenanforderungen vollständig zu erfassen und präzise zu beschreiben. Der Prozess schafft eine aussagekräftige Grundlage für die Produktentstehung, deren Einhaltung jederzeit überprüfbar ist. Gutes Anforderungsmanagement erkennt widersprüchliche oder unvollständige Aussagen ebenso wie nicht eingehaltene gesetzliche Vorgaben.

Wichtige Schritte im Prozess des Anforderungsmanagements

Je nach Szenario und Geschäftsmodell sind die Methoden und Prioritäten im Prozess unterschiedlich, wobei der Prozessablauf gleich ist. Integraler Bestandteil aller Schritte ist die Anforderungsverwaltung, die auch die Verwaltung des Lebenszyklus von Anforderungen integriert. 

Erhebung der Anforderungen
  • Die Aufgabe besteht in der vollständigen schriftlichen Erhebung der Anforderungen. Dabei sind alle Bedürfnisse und Erwartungen der Kunden, Benutzer und sonstiger Interessengruppen (Stakeholder) zu berücksichtigen, sowie sämtliche normativen und gesetzlichen Vorgaben einzuhalten. Prinzipiell unterscheidet man zwischen den Anforderungen an das System aus Sicht unterschiedlicher Interessengruppen und den daraus abgeleiteten funktionalen und nichtfunktionalen Anforderungen.
  • Zur Identifizierung und Konkretisierung von Stakeholder-Anforderungen können auch Methode mit explorativem Charakter (Interviews, Workshops, Fragebogen, Storytelling) eingesetzt werden. Und zwar auch dann, wenn ein Lastenheft vorliegt, wie es im industriellen Umfeld üblich ist. 
     
Analyse mit Spezifikation und Priorisierung der Anforderungen
  • Die Aufgabe umfasst die systematische Analyse der Anforderungen, um sicherzustellen, dass sie unmissverständlich formuliert sind, sich nicht widersprechen und sämtliche Aspekte an das geplante Produkt/System abgedeckt sind. Kriterien sind Klarheit (Eindeutig), Vollständigkeit, Kohärenz und Realisierbarkeit.  
  • Mit der Analyse einher geht die Spezifizierung der Anforderungen. Dazu werden die Anforderungen strukturiert, klassifiziert und in einer Weise detailliert, dass sie von den involvierten Disziplinen im Produktentstehungsprozess verarbeitet werden können. Je nach Branche und Kooperations-Szenario werden Anforderungen maschinenlesbar als Datenobjekte beschrieben, um die Kommunikation sowie den Änderungs- und Validierungsprozess zu erleichtern. Es wird festgelegt, wie die Anforderungen zu messen und ggf. zu testen sind (Test- und Validierungsverfahren auf Komponenten- und Systemebene). 
  • Die Priorisierung der nun komplett erfassten Anforderungen stellt sicher, dass begrenzte Ressourcen effizient genutzt werden, um diejenigen Anforderungen zuerst umzusetzen, die den größten Wert bieten, die dringendsten Bedürfnisse erfüllen oder die durch Abhängigkeiten vorgegeben sind.  
  • Das Gesamtergebnis dieses Prozessschrittes ist eine Systematik priorisierter und spezifizierter System-Anforderungen. Bei entsprechendem Reifegrad sind Anforderungen der unterschiedlichen Detaillierungsebenen im Sinne des Rückverfolgbarkeit untereinander digital verknüpft. Dazu werden geeignete Modellierungs-Methoden, Darstellungsformen und Datenbank-Technologien eingesetzt. 
     
Validierung und Verifikation der Anforderungen
  • Basierend auf den in der Analysephase geplanten Test- und Validierungskonzepten, werden die erarbeiteten Spezifikationen auf die Einhaltung aller formulierten Anforderungen überprüft. Die Verifikation erfolgt sowohl auf Komponenten- als auch auf Baugruppen- und Gesamtsystemebene. Dabei können sowohl virtuelle Simulationsverfahren als auch physische Tests an Prototypen zum Einsatz kommen.

Welche Transformationsaufgaben Unternehmen bewältigen müssen

Anforderungsmanagement in der Praxis – eine Methode im Stresstest

Anforderungsmanagement ist heute oftmals aufwändiger, als es sein müsste und sollte. Und es mangelt an automatischer Qualitätssicherung und Dokumentation des Prozesses. Zum Beispiel, weil Angaben zu den Anforderungen dokumentenbasiert in einem Mix der Dateienformate mit Word, Excel und PDF ausgetauscht werden. Oder weil Mitarbeitende im Unternehmen und beim Kunden über vielfältige Kanäle per E-Mail, Chat und Telefon kommunizieren. 

Solche Bedingungen verlangsamen eine Organisation und schränken die Flexibilität ein. Gerade die bei Endkunden beliebten smarten Produkte haben komplexe Strukturen und machen es daher besonders anspruchsvoll, Anforderungen ergebnissicher in die Systematik eines Anforderungsmanagements zu überführen. 

Die Transformation des Anforderungsmanagements schafft bessere Voraussetzungen: Ein durchgehend digitaler Prozess kann zu einem integralen Bestandteil der Produktentwicklung werden – mit allen Schritten und Entscheidungen. Ist das geschafft, lässt sich jederzeit messbar gegenprüfen, inwiefern Design, Produkteigenschaften, Fertigungsqualität etc. dem umfangreichen Lastenheft entsprechen.

Transformation für neue Systemintelligenz

Wichtiges Merkmal eines zeitgemäßen Anforderungsmanagements:
Anforderungen sind durchgängig und rückverfolgbar.

IT-Lösungen für das Anforderungsmanagement – wirksame Unterstützung für den Prozess

Was die digitale Wende für das Anforderungsmanagement praktisch bedeutet? Sie realisiert das softwaregestützte Produktlebenszyklusmanagement von Anforderungen. Indem Anforderungen, Produktspezifikationen und Validierung digital verknüpft sind (Digital Thread) entsteht Rückverfolgbarkeit. 

Schon bei der initialen Aufbereitung der verteilten Informationen helfen Software-Applikationen. Heute stehen intelligente Werkzeuge zur Aufsplittung und Extraktion der Anforderungen zur Verfügung, die auch unstrukturierte oder verteilte Informationen aus Lasten- und Pflichtenheften, Normblättern oder Gesetzestexten in wertvolle, strukturierte und datengetriebene Anforderungen überführen. Diese Werkzeuge stellen die Nachvollziehbarkeit und Zuordnung bei späteren Änderungen sicher.

Über Applikationen werden interne und externe Stakeholder gemäß ihren Rollen wirksam eingebunden. Und zwar geregelt und im Sinne konfigurierter Abstimmungswege.

Die Veränderung lässt sich dosieren – wenn die Einstellung stimmt!

Die Weiterentwicklung eines Unternehmens mit klassischer Anforderungserhebung zu einer „Intelligent Enterprise"-Organisation, die Systementwicklung mit modellbasierten Methoden beherrscht, kann nicht in einem Schritt erfolgen. „Alles auf einmal“ gilt heute ohnehin nicht mehr als erfolgreiches Vorgehen bei Anpassungen. 

Was dabei kontinuierlich gestärkt werden muss, ist das Wissen über die Bedeutung der Kundenzentrierung für den Markterfolg. Aus der Erkenntnis muss ein Bekenntnis werden, denn dann wächst über alle Hierarchieebenen einer Belegschaft die Bereitschaft, sich transparent an den Anforderungen messen zu lassen. Anforderungen sind nicht mehr notwendige Pflichtübung und Wörter in Lastenheften, sondern ein Arbeitsauftrag, den Kunden zu verstehen und die bestmögliche Lösung zu finden.

Neue Wege gehen beim Anforderungsmanagement

Die Wichtigkeit eines erfolgreichen Anforderungsmanagements wächst weiter. Dieser Prozess nimmt eine Schlüsselrolle ein, wenn es darum geht, mit innovativen Produkten auf einem herausfordernden Markt Geschäftserfolge zu erzielen. Investitionen in die Qualität des Prozesses stärken seine Rolle als Garant für Produktivität und Effizienz der Produktentstehung.

Ein ergebnissicheres und performantes Anforderungsmanagement unterstützt Ihr Unternehmen bei der Ausrichtung auf Marktbedingungen der Zukunft. Sie sind damit in der Lage, Anforderungen auch in hochkomplexen Zusammenhängen sicher zu steuern und durchgängig nachzuverfolgen. 

Dabei ist auch eine neue, sehr kundenzentrierte Denkweise gefragt, die über interne Abteilungsgrenzen hinausgeht: Dann kann zeitgemäßes Anforderungsmanagement wichtiger Teil einer zukünftigen Erfolgsstrategie für Ihr Unternehmen sein.

Modernes Anforderungsmanagement als Zukunftsstrategie

Effizienter und agiler Umgang mit Anforderungen ermöglicht es Ihnen, Produkte und Geschäftsmodelle strategisch weiterzuentwickeln. Und das auch unter den Bedingungen hochanspruchsvoller Marktsituationen.

Bessere Kooperation dank Durchgängigkeit

Alle Daten und Informationen in einem gemeinsamen System sorgen für nahtlose Zusammenarbeit statt Silobildung – über Unternehmensgrenzen hinaus.

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