Durchgängiges Stücklistenmanagement im SAP

Eine Stückliste stellt ein digitales Abbild des Produktes zu einem bestimmten Zweck zu einer bestimmten Zeit dar. Aber häufig sind in genau einer Stückliste sehr viele unterschiedliche Anforderungen abgebildet und es stellt sich immer mehr die Frage, ob es sinnvoll ist genau eine Stückliste zu pflegen oder ob der bessere Ansatz ist mit mehreren Stücklisten, die genau einem Zweck dienen zu arbeiten.

Aber wie kann mit mehreren Stücklisten trotzdem eine digitale Durchgängigkeit erreicht werden?

Was bringt ein durchgängiges Stücklistenmanagement für Ihr Unternehmen?

Unterschiedliche Unternehmensbereiche haben unterschiedliche Anforderungen was den Aufbau eines Produktes anbelangt.  Die Produktentwicklung strukturiert ein Produkt aus Sicht der technischen Belange, um funktionale Schnittstellen sauber einzuhalten und somit eine maximale Standardisierung zu erreichen. Für andere Bereiche, wie z.B. den Einkauf kann es jedoch notwendig sein, bestimmte Umfänge zusammenzufassen, damit diese in dieser Form von Lieferanten geliefert werden können. Ähnlich sieht es auch mit den Anforderungen des After Markets aus, der wiederum eine andere Sicht auf das Produkt benötigt, um ein adäquates Service-Angebot am Markt positionieren zu können.

Diese unterschiedlichen Anforderungen lassen sich immer schwerer in nur einer Stückliste bzw. Produktstruktur abbilden. Bei einer Struktur entsteht zwangsweise ein Kompromiss der beteiligten Bereiche und viel Koordinationsaufwand, um diesen Kompromiss zu finden.

Bildet man allerdings für jeden Fachbereich eine für seine Anforderungen optimierte Struktur ab, so entsteht das Bedürfnis diese Strukturen durchgängig zusammen zu halten. D.h. Änderung der Up-Stream Prozesse müssen einfach und zuverlässig an die Downstream-Prozesse übergeben werden können und gleichzeitig soll jeder Bereich in seiner Struktur die für ihn notwendige Freiheit in Form von Umstrukturierungen oder auch Ergänzungen beibehalten.

Kernfunktionalitäten

  • Vergleich der Strukturen und Darstellung der strukturellen Unterschiede und auch auf Ebene der einzelnen Attribute
  • Einfache und System gestützte Synchronisation von einer Quellstruktur mit einer Zielstruktur
  • Automatisierter Abgleich von Quell- und Zielstrukturen.
  • Möglichkeiten der Konfliktlösung bei Abweichungen der Strukturen
  • Visuelle Unterstützung (3D Darstellung) beim Vergleich der Strukturen
  • Unterstützung von unterschiedlichen Strukturen

     

    • Klassische Stücklisten
    • Dokumentstücklisten
    • SAP Produktstrukturen
    • Snapshots von Strukturen, die aus nicht SAP-Systemen kommen

     

SAP Lösungen für den Prozess des Strukturabgleichs

Die Lösungen SAP Product Structure Synchronization (SAP PSS) und SAP 3D Visual Enterprise Manufacturing Planner (SAP VEMP) ermöglichen eine einfache Umsetzung eines Mehrstrukturenkonzepts mit maximaler Systemunterstützung zur Konsistenzsicherung der unterschiedlichen Strukturen.

SAP Product Structure Synchronization

Mit dem SAP Product Structure Synchronization (SAP PSS) lässt sich in SAP eine Verbindung zwischen einer Quellstückliste und einer Zielstückliste herstellen. Aufgrund dieser Verbindung können Änderungen einer Quellstückliste in die Zielstückliste übernommen werden und damit eine sogenannte Downstream Traceability herstellen.

In einem Cockpit werden beide Strukturen gegenüber gestellt und dabei strukturelle und Unterschiede in den Attributen (z.B. Mengen) detailliert aufbereitet und dargestellt.

Stimmen die Strukturen oder Attribute zwischen der Quellstückliste und der Zielstückliste nicht überein, werden diese Konflikte angezeigt, damit diese durch den Anwender gelöst werden können. Entsprechende Vorschläge zur Konfliktlösung werden dabei von SAP sehr umfassend mit ausgeliefert.
Sind Änderungen in der Quellstruktur konfliktfrei in der Zielstruktur abbildbar, so können diese automatisch übernommen werden.

SAP 3D Visual Enterprise Manufacturing Planner

Mit dem SAP 3D Visual Enterprise Manufacturing Planner (SAP VEMP) wird es möglich die Potenziale von 3D-Produktdaten aus der Entwicklung in der Fertigungsplanung und -durchführung zu nutzen. So ermöglicht er es textuell oder auch visuell gestützt mit einfachen Drag & Drop-Operationen aus der Entwicklungsstruktur des Produktes heraus die logistischen Strukturen für Downstreamprozesse zu erstellen und im Änderungsfall einfach zu aktualisieren.

Durch die Möglichkeit die Komponenten der Fertigungsstruktur im selben Arbeitsschritt bereits Vorgängen eines Arbeitsplanes zuzuordnen ergeben sich nicht nur prozessual neue Potentiale, auch eine einfache, animierte 3D Arbeitsanweisung kann im SAP VEMP direkt ausgeleitet und ggf. in der Folge noch detailliert werden.  Durch die visuelle Darstellung der Arbeitsanweisung lassen sich Tätigkeiten in der Fertigung deutlich besser darstellen als nur über textuelle Anweisungen.

Use Cases

Bei der Überführung von einer Struktur in eine andere Struktur lassen sich unterschiedliche Use-Cases abbilden.

  • Überführung einer Materialstückliste in eine andere Materialstückliste (z.B. Entwicklungsstückliste in eine Fertigungsstückliste)
  • Überführung einer Dokumentstückliste in eine Materialstückliste
  • Überführung einer konfigurierbaren Produktstruktur in eine konfigurierbare Materialstückliste
  • Überführung einer konfigurierbaren Produktstruktur in eine Materialvariante

Produktdemonstration als Video

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