Flugzeugbau setzt auf 3DEXPERIENCE Plattform
Nachricht im Fokus

Den Anfang machte Boeing: 2017 meldeten die Amerikaner, dass sie auf die 3DEXPERIENCE Plattform als digitalem „Enabler“ für die Herausforderungen in Entwicklung und Produktion setzen. In diesem Jahr folgt nun Airbus mit der Ankündigung, dass die Business Experience Plattform von Dassault Systèmes in Zukunft die digitale Kontinuität von der Entwicklung bis zum Betrieb sicherstellen wird.
Anders entwickeln, bauen und betreiben – der Flugzeugbau der Zukunft
In beiden Fällen ist die Rede von langfristig angelegten, strategischen Partnerschaften. Das wundert nicht, nur in dieser Konstellation lässt sich ein solcher Wandel gestalten.
Bei aller Agilität im Projektmanagement – die Veränderungen werden Zeit brauchen. Es sind schließlich viele Schritte, bis sich 3D-Design, Engineering, Fertigung, Simulation und Intelligence in End-to-end-Prozessen vernetzen. Und das auf einer gemeinsamen Datenbasis (single source of truth) sowie durch kollaborative Anwendungen, die für alle Stakeholder effizient sind.
Zudem lassen sich die Neuerungen, die Boeing bzw. Airbus und Dassault Systèmes anstreben, nur durch ein gemeinsames und partnerschaftliches Vorgehen realisieren.
Auf solche Innovations-Allianzen stoßen wir heute in vielen Branchen. Für die Implementierung der 3DEXPERIENCE Plattform beziehen Boeing bzw. Airbus und Dassault Systèmes sicherlich auch große Zulieferer mit ein.
Die Ergebnisse werden in jedem Fall als Benchmarks die Art und Weise neu definieren, wie Flugzeuge erdacht, gebaut und betrieben werden.
Besser proaktiv als abwartend
Kann sich da der Mittelständler nicht denken, „ich warte ab und orientiere mich dann an den Ergebnissen“? Um es ganz deutlich zu sagen: eine rein reaktive Strategie ist aus meiner Sicht keine Option mehr. Die Nachricht über zwei marktdominierende Flugzeughersteller, die sich an die umfassende Implementierung von 3DEXPERIENCE machen, hat die Dringlichkeit des Handelns nur noch erhöht.
Denn warum gehen Boeing und Airbus die hochkomplexe Aufgabe an, ihre Prozesse end-to-end entlang ihrer Wertschöpfungskette zu digitalisieren? Weil sie sich nur so den zukünftigen Marktherausforderungen gewachsen sehen.
Diese Herausforderungen – zu denen ich gleich noch einmal komme – gelten genauso für den Mittelstand. Ein hochspezialisiertes Familienunternehmen darf sich eben gerade nicht weiter hinter die OEMs und hinter die Zulieferer in Konzerngröße zurückfallen lassen, wenn es um die Digitalisierung geht. Das ist keine Anforderung, die sich nur Unternehmen stellt, die einen CIO auf dem Management-Chart haben!
Volle Auftragsbücher für Jahrzehnte? Ja, für die Vorausdenker!
Wenn wir uns mit den allgemeinen unternehmerischen Herausforderungen für mittelständische Zulieferer beschäftigen, lohnt sich ein Blick auf das enorme Wachstum, das in den nächsten 20 Jahren zu erwarten ist. Aktuelle Trendvorhersagen finden sich zum Beispiel in den Marktdaten, die AIRBUS (Global Market Forecast 2018-2037) und Boeing (Commercial Market Outlook 2018-2037) zur Verfügung stellen.
Die weltweite Flugzeugflotte wird sich demnach mehr als verdoppeln. Über 40 % der neuen Flugzeuge würden an Unternehmen der Region Asia-Pacific gehen.
All diese Maschinen müssen erst gebaut und dann regelmäßig aufwendig gewartet werden. Also volle Auftragsbücher über Jahrzehnte? Ja, aber nach meiner Auffassung nur für die Unternehmen, die Schritt halten und notwendige Veränderungen aktiv angehen.
Strukturelle Herausforderungen
Im Gespräch mit Inhabern und Mitarbeitern aus der Zuliefer-Branche höre ich regelmäßig von ähnlichen Problemen. Dass die Organisation nicht mehr den heutigen Anforderungen für die Kundenorientierung entspricht. Dass es generell an Prozess-Transparenz mangelt und speziell am Durchgriff auf Tochtergesellschaften. Dass die Mitarbeiter überlastet sind, dadurch unzufrieden werden und es keine wirksame Personalplanungsstrategie gibt, um das zu ändern.
Zum Fachkräftemangel als Engpassfaktor für das Wachstum und die notwendige Internationalisierung – Stichwort Asien – kommt in inhabergeführten Betrieben in manchen Fällen noch der anstehende Generationenwechsel. In diesen Situationen ist verständlicherweise alles erst einmal wichtiger als eine anspruchsvolle Strategieentwicklung für die vernetzte Produktion, vor allem wenn doch kurz- und mittelfristig ein hoher Auftragsstand gesichert scheint.
Lohnenswerte Handlungsfelder
Ich durfte bereits bei Projekten dabei sein, wo die Verantwortlichen diese Handlungsfelder als so bedeutend für eine führende Marktpositionierung auch in Zukunft ansahen, dass sie sich für umfassende Initiativen entschieden.
Erfolgreiche Aktivitäten betrafen typischerweise diese Bereiche:
- Nähe zum Kunden: Die Standorte in den jeweiligen Kernmärkten werden gestärkt, damit ein schneller Support stattfinden kann und die Teams die Sprache des Kunden sprechen.
- Beratung/Vertrieb: Der Vertrieb erhält die Skills und die Mittel für den erfolgreichen Umgang mit den Einkaufsabteilungen der Großkunden. Ein effizientes Key-Account- und Projektmanagement wird etabliert.
- Recruiting/Retention: Zeitgemäße Recruiting-Methoden erleichtern die Suche nach neuen Mitarbeiten. Ein professionelles Retentionmanagement unterstützt die langjährige Betriebszugehörigkeit.
- Kundenservice: Mit einem Update im After-Sales-Management kann das Unternehmen schnelle und umfassende After-Sales-Services bei optimaler Kosten-Nutzen-Struktur bieten.
- Prozessqualität: Mit dem notwendigen Mut zum Wandel lassen sich schnelle, verständliche, unkomplizierte und einheitliche Prozesse im gesamten Unternehmen einführen. Eine moderne IT-Architektur und entsprechende Software machen diese Investition zukunftsfähig.
Im Mittelstand haben Sie Vorteile, die es auszuspielen gilt: Sie können schneller sein als Konzerne und agieren sicherer als Start-Ups, weil es eine gewachsene Werteorientierung gibt.
Wie sehen Sie das? Welche Handlungsfelder würden Sie ergänzen? Wie kann ich Sie als Spezialist für die 3DEXPERIENCE-Plattform und On-Cloud-Lösungen unterstützen? Sprechen Sie mich gerne an, per E-Mail unter m.buchholz@cenit.com oder auf Linkedin. Ich freue mich, von Ihnen zu hören!
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