Digitaler Akteur mit nachhaltigen Zielen

Nachhaltiges Handeln als Pfeiler für unternehmerischen Erfolg der CENIT Gruppe

Veröffentlicht 23.10.2024

Im September 2024 erhielt KEONYS, ein Unternehmen der CENIT Gruppe, die EcoVadis Silber-Auszeichnung für seine Sozial- und Umweltpolitik. Damit gehört die CENIT Tochter zu den besten 15 Prozent aller von EcoVadis bewerteten Unternehmen. Ein Meilenstein, auf den man stolz sein kann – und ein Zeichen der Selbstverpflichtung, zu der sich die CENIT Gruppe im Hinblick auf die Aspekte Umwelt, Gesellschaft und Soziales klar bekennt.

Im Interview spricht Axelle Mazé, Vice President Sustainability CENIT GROUP und CFO von KEONYS, über die Handlungsfelder der Corporate Social Responsibility innerhalb der CENIT Gruppe.

Digitaler Akteur mit nachhaltigen Zielen

Axelle, lassen Sie uns zunächst ein gemeinsames Verständnis für die drei Säulen der Nachhaltigkeit schaffen. Wie definiert die CENIT Gruppe die drei Aspekte E, S, und G?

Die erste Säule – Umwelt oder das Kürzel E – besteht für uns klassischerweise darin, die Auswirkungen unseres Unternehmens auf die Umwelt zu messen (z. B. durch Messung des CO2-Fußabdrucks). Die zweite Säule befasst sich mit dem Platz, den die Menschen im Unternehmen einnehmen, und mit den Maßnahmen, die in diesem Zusammenhang ergriffen werden (Entwicklung der Kompetenzen unserer Mitarbeiter, Vielfalt, Wohlbefinden am Arbeitsplatz). Die dritte Säule betrifft die Einhaltung ethischer Regeln, sowohl intern als auch in unserer Wertschöpfungskette, und den Schutz unserer Daten.

Wir sind sehr auf die Qualität unserer Beziehungen zu Lieferanten, Kunden und Partnern bedacht und haben eine Reihe von Regeln aufgestellt (Verhaltenskodex, Korruptionsbekämpfung, Exportkontrolle), die das Verhalten unseres Unternehmens und die entsprechenden Best Practices innerhalb unserer Organisation festlegen.
 

Haben Sie in diesem Zusammenhang dedizierte Nachhaltigkeitsinitiativen bei KEONYS eingeführt?

Im Rahmen unserer Umweltpolitik haben wir zum Beispiel eine Reihe von Maßnahmen gestartet, um das Bewusstsein für den Klimawandel zu schärfen. Zwei unserer Mitarbeiter haben sich bereit erklärt, sich zum „Fresque du climat“ ausbilden zu lassen, um innerhalb des Unternehmens Workshops zu organisieren. Diese Initiative wurde sehr gut aufgenommen und hat zu einem neuen Bewusstsein und zu Diskursen geführt, die zum Zusammenhalt der Gruppe beigetragen haben. Wir haben außerdem beschlossen, zu 100 Prozent Ökostrom zu beziehen, um unsere CO2-Emissionen zu reduzieren.

Ebenso wurden auf Initiative der CENIT Gruppe Informations- und Sensibilisierungsveranstaltungen über IT-Risiken durchgeführt. Und nicht zuletzt wurde unsere Website um einen Bereich erweitert, der sich mit der nachhaltigen Entwicklung befasst.
 

Stichwort neue CSRD-Richtlinie – worum geht es dabei?

Die CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) ist die neue Richtlinie, die rund 50.000 europäische Unternehmen bei der Veröffentlichung von außerfinanziellen Informationen einhalten müssen.

Diese Verordnung folgt auf den von der Europäischen Kommission 2019 eingeführten Green Deal, der darauf abzielt, Europa bis 2050 kohlenstoffneutral zu machen. Die Unternehmen werden verpflichtet, Informationen über ihre sozialen, ökologischen und Governance-Auswirkungen zu veröffentlichen, um Stakeholder und Investoren über ihre Position in Nachhaltigkeitsfragen zu informieren. Die doppelte Wesentlichkeit ist der Eckpfeiler dieser neuen Berichterstattung: Hier werden die Auswirkungen des Unternehmens auf seine Umwelt (INSIDE-OUT) und die Auswirkungen der Umwelt auf das Unternehmen (OUTSIDE-In) untersucht. Damit können Risiken und Chancen effizienter gemessen werden.
 

Wie stehen Sie zu der Umsetzung und den Zielen des Programms?

Wir haben dieses Thema bei C3D, der Association of Corporate Directors for Sustainable Development, deren Mitglied ich bin, umfassend diskutiert. Es ist klar, dass sich die CSR-Berichterstattung großer Unternehmen durch die Richtlinie bis 2025 radikal ändern wird. Börsennotierte Konzerne in Europa mit mehr als 500 Mitarbeitern werden ihre Umwelt-, Sozial- und Governance-Berichterstattung auf der Grundlage dieser Richtlinie als Erste anpassen müssen. Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern und einem Umsatz von 50 Millionen Euro werden im Jahr 2026 folgen.

Die CSRD ist angesichts der Vielzahl der Indikatoren sehr komplex. Ich bin aber davon überzeugt, dass sie für uns eine große Chance sein wird, uns als Unternehmen und Gruppe weiterzuentwickeln und einen tiefergreifenden Wandel anzuregen. Somit sehe ich die CSRD-Richtlinie nicht als Hemmnis.

Axelle Mazé

Angesichts der Dringlichkeit der Klimakrise werden die mit der CSRD verbundenen Verpflichtungen zu einem Wandel in den Denkweisen und Produktionsprozessen führen. Große Unternehmen und KMU, die bereits mit der Umstellung begonnen haben, werden die treibende Kraft sein und in ihrem Kielwasser Herausforderungen und Chancen für kleinere Unternehmen mit sich bringen, die es zu nutzen gilt. Die Harmonisierung bewährter Verfahren im gesamten Unternehmensökosystem ist eine Garantie für die höhere Reife einer engagierten und nachhaltigen Gesellschaft. Wir werden neue Investitionen in Menschen und Technologie benötigen – was zugegebenermaßen kostspielig ist, aber notwendig. Ich bin mir sicher: Die Investitionen werden sich auszahlen.
 

Was macht Ihre Position als CFO von KEONYS zu einem Pluspunkt?

Dank der CSRD wird unsere Gruppe in der Lage sein, die Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert ist, auf nachhaltige Weise in den Mittelpunkt ihrer Strategie zu stellen: die Auswirkungen des Unternehmens auf die Umwelt und die Auswirkungen der Umwelt auf das Unternehmen, die wir messen werden.

Dieses komplexe Unterfangen befindet sich an der Schnittstelle zwischen der Finanzfunktion und der nachhaltigen Unternehmensentwicklung, da es sich um eine Leistungsmessung in Form einer außerfinanziellen Berichterstattung handelt. Die Leistungsmessung mit der Auswahl von KPIs und deren Überwachung ist ein Schlüsselelement, das bereits in der Finanzfunktion enthalten ist (Datenerfassung, Analyse, Rückverfolgbarkeit, Relevanz der Indikatoren).

Unseren ersten entsprechenden Bericht für die Gruppe werden im Jahr 2025 veröffentlichen, Die Basis werden die Ergebnisse von 2024 sein.
 

Welche Maßnahmen stehen aktuell auf Ihrer Agenda?

Als Premium-Partner von Dassault Systèmes wollen wir auch in Sachen Nachhaltigkeit zum Benchmark-Partner werden, und zwar durch ein Label, das unser Engagement kennzeichnet. Zu diesem Zweck setze ich mich dafür ein, für Produkte von Dassault Systèmes zertifiziert zu werden, die unsere Kunden bei ihren Nachhaltigkeits-Initiativen unterstützen.

Die Unterstützung unserer Kunden bei der Digitalisierung ihrer industriellen Prozesse steht im Mittelpunkt unserer strategischen Herausforderungen. Sie dabei zu unterstützen, ihr Handeln nachhaltig zu gestalten, von der Produktentwicklung über die Fertigung bis hin zum Recycling, ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Mission.

Axelle Mazé

Wir schulen entsprechend auch unsere Vertriebsteams, um ihr Bewusstsein zu schärfen und sie in die Lage zu versetzen, die industriellen und CSR-Herausforderungen unserer Kunden zu verstehen und anzugehen. Denn es ist an der Zeit, unsere Position als digitaler Akteur zu stärken und die Industrie in ihrem nachhaltigen Handeln voranzubringen.

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