Managementaufgabe Digitalisierung – die Checkliste für Entscheider
1. Haben Sie aufgedeckt, wo Medienbrüche Ihre Effizienz beeinträchtigen?
Skalierbar werden Digitalisierungsmaßnahmen erst, wenn Sie digitale Kontinuität in Ihrem Wertschöpfungsnetzwerk erreicht haben. Solange es einzelne Datensilos und nicht integrierte Applikationen gibt, lassen sich schlanke, schnelle und effiziente Geschäftsprozesse nicht zukunftssicher umsetzen.
Sie müssen also die Systembrüche erfassen und dabei in Prozessen und nicht in Abteilungen oder Arbeitsbereichen denken. Hinterfragen Sie auch die Systemverfügbarkeit. Denn nur mit hoher, echtzeitfähiger Datenqualität lässt sich eine autonome Fertigung erreichen.
2. Haben Sie eine Roadmap mit Meilensteinen definiert?
Der Umbau hin zu einer digitalen Geschäftsstrategie ist komplex und setzt viel Innovationskraft voraus. In mehreren Dimensionen geht es um grundlegende Veränderungen oder einen kompletten Reset: in der Technologie, in den Arbeitsweisen und, ganz wichtig, in den Denkweisen.
Für den Erfolg dieses Großprojekts sind Zwischenschritte unabdingbar. Sonst besteht die Gefahr, dass der Anfangsschwung nicht bis zum Ziel trägt.
Gefragt sind abgeschlossene Teilprojekte, die schnell produktiv gehen und konkreten Nutzen stiften. Typischerweise genügen drei bis sechs Monate, um einen solchen Meilenstein zu erreichen. Das ist budgeteffektiv und hilft, die Team- und Managementmotivation aufrechtzuerhalten.
Typische Initiativen, die in der Regel wiederum mehrere Teilschritte erfordern, betreffen zum Beispiel die prozessgetriebene Integration von Softwareplattformen für den Produktentstehungsprozess wie 3DEXPERIENCE und SAP, die Einführung von Arbeitsweisen wie Simulation Driven Design oder Datenstrukturen nach dem Model Based Definition-Ansatz.
3. Wie nah bleibt Ihre IT an den Standards?
Wenn alles agil wird außer die IT-Infrastruktur dann läuft hier Ihr Businessplan auf Grund. Je mehr Software Sie nahe am Standard verwenden, umso besser sind die Robustheit und Update-Fähigkeit. In den Zeiten von Cloud wird sich der Trend massiv verstärken.
Die Erfahrung unserer CENIT-Experten bestätigt, dass heutige PLM-Systeme die Kernprozesse eines Fertigungsunternehmens bereits nahezu vollständig mit Standards unterstützen. Diese Erkenntnis ist als „Ready-to-Grow“-Ansatz in Angebote wie SAP PLM Foundation oder das PLM-Einstiegskonzept für die 3DEXPERIENCE Plattform eingeflossen, wo wir mit Software-Paketen arbeiten, die zu etwa 80 Prozent vorkonfiguriert sind.
4. Haben Sie einen Jour fixe mit den Projektteams im Kalender stehen?
Mittelständler haben ein großen Vorteil: Sie haben es leichter als Großkonzerne, Entscheidungsträger aus allen Bereichen an einen Tisch zu bringen, um Geschäftsprozesse neu zu denken und zu digitalisieren.
Diese Präsenz der Leitungsebene muss aber auch später bestehen bleiben, wenn das Projekt läuft. Die digitale Transformation bringt tiefgehende Veränderung und damit Ängste und Unsicherheiten mit sich. Da braucht es ein professionelles Change-Management, das durch die Mitwirkung der Entscheider auch mit Bedeutung, Wertschätzung und, wenn es sein muss, auch „Basta“-Autorität ausgestattet ist.
5. Sieht Ihr Maßnahmenplan die interne Kommunikation als eigenen Aufgabenbereich vor?
Je mehr automatisiert wird, umso stärker kommt es auf den Menschen an: die Technologien müssen akzeptiert und verstanden werden. Automatisierung wird erst richtig gut, wenn sie auf die Erfahrung, Kreativität und spontane Lösungskompetenz der Mitarbeiter abgestimmt ist.
Dazu müssen alle im Unternehmen den Wandel verstehen, nicht nur diejenigen, die aktiv in den Projekten mitarbeiten. Die interne Kommunikation erhöht den ROI Ihrer Digitalisierungsstrategie.