Wie sehen Sie die Digitalisierung in Ihren Kundenbranchen? Was für Veränderungen beobachten Sie?
Es ist selbstverständlich, dass sich die Digitalisierung nicht nur auf eine Branche bezieht. Aber grundsätzlich gibt es Leuchtturm-Branchen, wie zum Beispiel den Automobilsektor, und andere Bereiche ziehen stetig nach. Daher besteht eine dauerhafte Veränderung – nur die Geschwindigkeit ist unterschiedlich.
Welche neuen Anforderungen sind daraus für VAHLE entstanden? Wie verändern sich die Leistungen und Produkte?
Kurz und knapp: Wir haben uns vom reinen Komponenten-Lieferanten zum System- und Service-Spezialisten entwickelt, der auch „schlüsselfertige“ Projekte abliefert. Nehmen Sie das Beispiel Hafentechnik – hier elektrifizieren und automatisieren wir ganze Container-Terminals. Ganze Kran-Gassen, die sogenannten eRTGs, können per Joystick fernsteuert werden. Vom Leitstand aus kann der Hafenarbeiter sogar mehrere eRTGs gleichzeitig steuern. Dies geschieht mittels VAHLE System bestehend aus Energieübertragung, Positionierung und der sicheren Datenübertragung der Videobilder durch die SMGX, VAHLEs Kommunikationsschiene, in den Leitstand.
Was bedeutet das insgesamt für die Aufstellung des eigenen Unternehmens? Wo setzt bei VAHLE selbst die Digitalisierungsstrategie an?
Wir verkaufen Systeme, die unseren Kunden die Automatisierung und Digitalisierung ihrer Produktions- und Logistik-Ketten ermöglichen. Natürlich investieren wir auch in unser eigenes Unternehmen. Gegenwärtig optimieren wir mit einem automatischen Kleinteilelager unsere Logistik, rüsten unsere Fertigung auf, investieren in unsere IT Landschaft – Stichwort „Office 365“, sodass ebenfalls eine Vernetzung von Produktion und Logistik aufgebaut werden kann. Am Ende profitieren unsere Kunden nicht nur von unseren Produkt-Systemen, sondern auch der internen Infrastruktur.
Neue Denk- und Arbeitsweisen fallen nicht allen Menschen von Anfang an leicht. Wie unterstützt VAHLE die Mitarbeiter dabei?
Bei VAHLE setzen wir zum Beispiel auf ein gruppenweites Qualifizierungsprogramm, „VAHLE Jump“, welches sich auf die Führungskräfte von Morgen konzentriert. Des Weiteren hat Anfang des Jahres eine großangelegte LEAN Schulung gestartet. Hinzu kommt eine sehr transparente Unternehmenskommunikation. Nur so kann eine Mitnahme aller Mitarbeiter gewährleistet werden.
Wenn Sie auf ihre eigenen Erfahrungen zurückblicken, was hat die Digitalisierung bei Ihnen bereits verändert? Und was möchten Sie noch angehen?
Die Digitalisierung hat sich unbemerkt in den beruflichen und privaten Alltag integriert. Sei es die Art und Weise der Kommunikation, die Bereitstellung von Medien via Cloud oder vieles mehr. In Zukunft möchte man natürlich die Möglichkeiten der Digitalisierung weiter in unseren Arbeitsalltag einbinden. Gerade Automatisierungsmechanismen, die Optimierung von Prozessen jeglicher Art und Weise sowie die Sammlung, Analyse und die Nutzung produktrelevanter Daten wird immer ein Thema bei uns sein, egal ob in der Produktion, Logistik oder im Marketing.
Herr Dries, wir danken Ihnen für das Gespräch!